Die Bedeutung der Toleranz im interreligiösen Dialog und in der interreligiösen Begegnung

  • Manfred Rompf
Schlüsselwörter: Toleranz, Akzeptanz, Dialogische Toleranz, Mission, religiöse Intoleranz, Absolutheitsanspruch, Liebe und Barmherzigkeit, interreligiöse Friedensgebete und Gottesdienste

Zusammenfassung

Toleranz und Akzeptanz gehören in der interreligiösen Begegnung zusammen. Religiöse Toleranz ist die gegenseitige Achtung des Glaubens der anderen und der Religionen untereinander. Ohne Toleranz sind ein echter Dialog und eine friedliche Begegnung nicht möglich. Jesus hat religiöse Toleranz gelebt und gelehrt. Gründe religiöser Intoleranz sind besonders Bibelworte, die den Glauben an Jesus Christus absolut setzen und die Deutung des Kreuzestodes Jesu als Sühneopfer für die Sünden der Menschheit voraussetzen. Wenn der Kreuzestod Jesu zur Vergebung der Sünden nicht erforderlich ist, weil Gott selbst Liebe ist, oder anders gesagt, seine Liebe so groß und bedingungslos ist, dann fällt der Absolutheitsanspruch des Christentums von selbst weg. Worte der Heiligen Schriften – besonders die verbindlichen wie Bibel und Koran – sind auf ihren Kern hin, nämlich auf die Liebe und Barmherzigkeit, zu überprüfen und zu interpretieren. Statt von Mission sollten wir heute in der Begegnung mit anderen Religionen von „dialogischer Toleranz“ sprechen. Gemeinsame Friedensgebete und Gottesdienste sind möglich und werden praktiziert als gelebte religiöse Toleranz.

Autor/innen-Biografie

Manfred Rompf

geb. 1936 in Würzburg; Schreinerlehre, Ausbildung in der Evangelistenschule Johanneum Wuppertal, Gemeindehelfer und Jugendwart, Studium der Theologie in Wuppertal, Heidelberg u. Tübingen, Gemeindepfarrer in EssenKupferdreh; vh., 2 vh. Söhne. Zen und Kontemplation seit 1974 bei Dr. Willi Massa, P. Enomiya-Lassalle, Zen-Meistern (Prof. Nagaya, Seki Yuho, Sochu Suzuki), F.X. Jans-Scheidegger, P. Willigis Jäger. 1990 Diplom TZI Gruppenleiter. 2000 bestätigt als Kontemplationslehrer von Willigis Jäger. Seit 1974 Leiter von Meditations- und Kontemplationskursen und -Gruppen;. Seit Okt.1999 Pfr. i.R., 2013 Gründung der Schule der Kontemplation Gottes Gegenwart Besonderes Anliegen: Die mystische christliche Tradition wieder lebendig zu machen, um in unserer Zeit achtsam auf Gottes Wirken in uns und um uns zu sein. Weitere Infos: www.manfredrompf.de.

Veröffentlicht
2017-07-29