Das Gehirn am Rande des Chaos: Selbstorganisierte Kritikalität zur neurophysiologischen Erfassung von Bewusstseinszuständen

  • Nike Walter
Schlüsselwörter: selbstorganisierte Kritikalität, interdisziplinäre Betrachtung, thermodynamischer Phasenübergang, Chaos und Ordnung, optimale Informationsverarbeitung

Zusammenfassung

Die wissenschaftliche Erfassung des Bewusstseins bleibt eine andauernde Herausforderung und einige argumentieren sogar, dass es außerhalb der Reichweite der Wissenschaft liegt. Obwohl Methoden wie die Elektroenzephalographie (EEG) Einblicke in die Gehirnaktivität gewähren, sind herkömmliche lineare Analysen nicht ausreichend, um seine immense Komplexität zu erfassen. In diesem Artikel wird das Konzept der selbstorganisierten Kritikalität aus der Physik auf das Gehirn übertragen. Dieses Konzept beschreibt einen Zustand, in dem das Gehirn zwischen Ordnung und Chaos oszilliert und so optimale Informationsverarbeitung ermöglicht. Diese Herangehensweise erlaubt es, das Gehirn als ein komplexes dynamisches System zu betrachten und mathematische Ansätze zur Quantifizierung des Bewusstseins zu entwickeln. Dieses Modell bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die neuronalen Grundlagen des Bewusstseins zu erklären, und könnte dazu beitragen, unser Verständnis im Bereich der Bewusstseinsforschung erheblich zu erweitern.

Autor/innen-Biografie

Nike Walter

Nike Walter, Dr. sc. hum., studierte Biotechnologie in Braunschweig mit Abschluss der Masterarbeit zum Thema Meditationsforschung am Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg. Promotion über die Hypothese der „selbstorganisierten Kritikalität“ am Forschungsbereich Angewandte Bewusstseinswissenschaften am Universitätsklinikum Regensburg. Sie habilitierte im Fach Experimentelle Psychosomatik (UKR Regensburg) und studiert aktuell Humanmedizin an der Universität Regensburg.

Veröffentlicht
2024-04-01