Aikidô – Prinzipien einer spirituellen Friedenskunst
Zusammenfassung
Eine friedliebende Person ist nicht automatisch friedfertig! Friedfertigkeit hängt davon ab, ob man sein konflikthaftes Verhaltensmuster und darüber hinaus sein Einstellungs- und Gefühlsmuster, welches das Verhalten antreibt, ändern kann. Das impliziert, dass eine konstruktive Konfliktbewältigung und Friedensarbeit a) bestimmter interaktionaler Fertigkeiten, b) der Fähigkeit, seinen eigenen, internen Zustand zu regulieren, und c) einer Selbst- und Bewusstseinsveränderung bedürfen. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass die Maßnahmen der interaktionalen Konfliktregulation, der Selbstregulation und der Bewusstseins-Transformation einander ergänzen und stützen. Dies ist im Aikidô der Fall, wie ich in dem folgenden Artikel darstellen will. Aikidô ist im Allgemeinen bekannt als eine japanische Kunst der Selbstverteidigung – u.U. als die gewaltfreie Kunst der Selbstverteidigung überhaupt. Anhand der Silben Ai, Ki und Dô will ich die grundlegenden Prinzipien der Konflikt- und Selbsttransformation im Aikidô aufzeigen, die m.E. auf unterschiedliche Konfliktsituationen des Menschen übertragbar sind. Abschließende Betrachtungen der empirischen Forschungsbefunde zum Aikidô bestätigen im Wesentlichen meine Ausführungen.