Zwischen medialer Inszenierung und subjektivem Erleben. Ekstase aus sozialwissenschaftlicher Perspektive

  • Renate-Berenike Schmidt
  • Michael Schetsche
Schlüsselwörter: Ekstase, außergewöhnliche Bewusstseinszustände, Kunst, Kulturgeschichte, die Moderne

Zusammenfassung

Der Beitrag untersucht den außergewöhnlichen Bewusstseinszustand der Ekstase aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Dazu werden zunächst zwei unterschiedliche wissenschaftliche Wahrnehmungen gegenübergestellt: Die These einer weiten Verbreitung dieses Bewusstseinszustands in der modernen Gesellschaft und die Gegenthese der Ekstase als kultureller Störfaktor. Erst eine nähere kategoriale Bestimmung und die Abgrenzung von anderen nichtalltäglichen Bewusstseinszuständen vermag hier Klarheit zu schaffen: Die massenmediale Begriffsverwendung muss vom wissenschaftlichen Verständnis unterschieden werden. Dies macht es möglich, die Bedeutung der Ekstase für die moderne Gesellschaft in drei Schritten zu rekonstruieren: (a) die Differenz zwischen erlebter und inszenierter Ekstase, (b) kulturell legitime und illegitime Formen sowie (c) die Wiederkehr des Verfemten in simulativer Form. Der Beitrag endet mit einer Liste zukünftig noch zu untersuchender Fragen zur Rolle der Ekstase in der modernen Kultur.

Autor/innen-Biografien

Renate-Berenike Schmidt

PD Dr. phil., Erziehungswissenschaftlerin und Sozialisationsforscherin; arbeitet als freie Wissenschaftsautorin. Arbeitsschwerpunkte: Sexualpädagogik, Sozialisationsforschung, pädagogische Ethik, Kulturgeschichte. Aktuelle Buchveröffentlichung: Gelebte Geschichte der Sexualpädagogik (zus. mit Uwe Sielert und Anja Henningsen). Weinheim: Beltz Juventa 2017.

Michael Schetsche

Dr. rer. pol., Soziologie und Politologe, Apl. Prof. am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität und Forschungskoordinator am IGPP Freiburg. Arbeitsschwerpunkte: Wissens- und Mediensoziologie, Kultur- und Sozialanthropologie, reflexive Anomalistik, Exosoziologie. Aktuelle Buchveröffentlichung: Panorama des Unsichtbaren. Beiträge zu einer Wissenssoziologie des Verborgenen. Berlin: Logos Verlag 2019.

Veröffentlicht
2019-07-29