Das Transzendente in der Psychotherapie
Die Wirklichkeit und Wirkkraft des formlosen Numinosen
Zusammenfassung
Erfahrene Psychotherapeuten kennen „Einfälle“ (Inspirationen) und transrationale Heilungsmomente, die sich therapeutischen Intentionen, Techniken und Strategien entziehen. Dem Verständnis dieser Phänomene, die sich aus einem „Nicht-Ich“ speisen, nähern wir uns in einer phänomenologischen Studie an und ergründen die Relevanz für das Heilsein und Heilwerden in unserem Dasein. Teilhabe am unbenennbaren Numinosen erweist sich als „natürliche“ immaterielle Quelle integralen Daseins und notwendige Voraussetzung für erfüllte Selbstrealisation, die von einer anderen Bewusstseinsteilhabe gehalten und erhalten wird, einem Bewusstsein außerhalb des menschlichen Gehirns. Heilung ist nicht teilbar, die Unterscheidung von Therapeut und Klient relativ und eine Dimension von Stille und Berührtheit entzieht sich verbal-semantischer Erfassung.