Psychosynthese der Nationen
Ein Weg mit vielen Hürden und Hindernissen
Zusammenfassung
Psychosynthese ist mehr als eine Schule der Psychotherapie. Sie wurde von ihrem Begründer Roberto Assagioli (1888–1974) als eine Konvergenz von angewandter Psychologie, Pädagogik und Spiritualität mit einer Vision der Harmonie, der universellen Liebe, des inneren und äußeren Friedens und eines übergeordneten kosmischen Willens ersonnen. Er war wie viele große Seelen kein schmalspuriger Meister seines Faches (Psychiatrie und Psychotherapie), sondern ebenso ein großer Mystiker und Philosoph, der ein ausgezeichnetes Gespür für das Wahre, Schöne und Gute besaß. Einfach gesagt: Er war ein weiser Mann, der auf zeitlose Art seiner Zeit weit voraus war. Auch wenn die Psychosynthese in erster Linie für den Heilungsprozess von Individuen konzipiert wurde, lässt sie sich gewinnbringend auch auf Transformationsprozesse von Systemen anwenden. In diesem Artikel wird anlässlich seines bevorstehenden 50. Todestages anhand aktueller Beispiele aufgezeigt, wie weit wir noch von Assagiolis Vision einer „Psychosynthese der Nationen“ entfernt sind.