Bildung als Praxis der Freiheit in Verbundenheit

  • Heinrich Dauber
Schlüsselwörter: Autonomie und Verbundenheit, Sicherheit und Transformation, Selbstbegrenzung und Suffizienz, religiöse und säkulare Werte, Forschung und Lehre an der Universität, Bewusstseinsentwicklung und Ohnmachtserfahrungen

Zusammenfassung

Aus Sicht der Humanistischen Psychologie und Pädagogik kann biografische Entwicklung beschrieben werden als lebenslanger Versuch, vier Grundpolaritäten auszubalancieren: das Streben nach Autonomie und Verbundenheit einerseits und der Wunsch nach Sicherheit in stabilen Mustern und der Wunsch nach deren Überschreitung und Transformation andererseits. Auf dem Hintergrund biografischer Erfahrungen werden Fragen künftiger gesellschaftlicher Entwicklung zwischen Selbstbegrenzung und Suffizienz aufgeworfen. Dabei spielen auch grundlegende (religiöse versus säkulare) Wertorientierungen eine wichtige Rolle, was am Umgang mit Flüchtlingen verdeutlich wird. Der einseitigen Orientierung an kognitivem digitalem Wissen in der akademischen Lehre wird die Suche nach persönlicher und sozialer Gestaltungsmacht gegenübergestellt und in diesem Kontext die herrschende Lehr- und Forschungspraxis der Universitäten in Frage gestellt. Der ‚rote Faden‘ der Argumentation besteht in dem Versuch, trotz allgegenwärtiger Ohnmachtserfahrungen und -gefühle auch Perspektiven und Möglichkeiten persönlicher und sozialer Bewusstseinsentwicklung in den Blick zu nehmen.

Autor/innen-Biografie

Heinrich Dauber

Dr. phil, geb. 1944, 1965-72 Grund- und Hauptschullehrer; parallel Zweitstudium der Psychologie, Erziehungswissenschaft und ev. Theologie; 1978–2009 Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Kassel; 1980– 1990 Weiterbildung in Gestalttherapie/Integrative Leib- und Bewegungstherapie, grad. FPI, Düsseldorf; 1997–2002 Weiterbildung in Playbacktheater, School of Playback Theatre New York, grad. practitioner IPTN. Supervisor in der Deutschen Gesellschaft für Supervision. Seit 2008 Redaktionsmitglied der Zeitschrift Bewusstseinswissenschaften. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie eine literarische Publikation: Seme und die Höhle der Bilder. Eine Erzählung aus der frühen Steinzeit. Mit 13 Tuschezeichnungen von Miriam Hilker nach den Originalbildern in der Grotte Chauvet, Vallon Pont d’Arc. (eBook, ePUB)

Veröffentlicht
2016-07-27