Schattenkompetenzen aus der Quelle einer lebensfähigen Bewusstseinshaltung

  • Thilo Hinterberger
Schlüsselwörter: Kompetenzen, Wertesysteme, Schattenkompetenzen, Spiritualität

Zusammenfassung

Der Begriff der Kompetenzen ist derzeit ein Schlüsselwort, wenn es darum geht, Fähigkeiten für eine erfolgreiche Lebensgestaltung zu entwickeln. In Unternehmen werden neben Fachkompetenzen und einer langjährigen Erfahrung von Mitarbeitern zusätzlich soziale Kompetenzen, Handlungskompetenzen und kommunikative Kompetenzen erwartet und geschult. Auch Schule, Ausbildung und Beruf sind durch ein hohes Maß an Erwartungen und Ansprüchen gekennzeichnet. Diese bilden ein Wertesystem der Perfektion, der Zuverlässigkeit, der Flexibilität, der Schnelligkeit, der Effizienz, der Kontrolle, Sicherheit und der Kompetenz, um einige davon zu nennen. Da die wenigsten Menschen diesen Ansprüchen gerecht werden können, ist das Scheitern ein unabdingbarer Begleiter. Was wir daher alle lernen müssen, sind nicht nur Copingstrategien, die helfen, mit Niederlagen funktional und konstruktiv umzugehen, sondern wir brauchen Fähigkeiten, durch die wir in der Lage sind, innerhalb eines utopischen Wertesystems ein erfülltes, zufriedenes und glückliches Leben zu führen. Diese Fähigkeiten werden hier als sogenannte Schattenkompetenzen vorgestellt. Sie basieren auf einem menschenwürdigen Wertesystem, welches durch eine Transformation des von außen motivierten Wertesystems gefunden werden kann. Ungewissheitstoleranz, Fehlerfreundlichkeit und Anspruchsrelativierung sind drei von 12 hier vorgestellten Fähigkeiten. Diese sind insbesondere in einer Kultur notwendig, in der menschliche Werte nicht umfassend gelebt werden. Darüber hinaus wird dargestellt, wie Schattenkompetenzen durch Einsicht und aus einer spirituellen Grundhaltung entwickelt werden können.

Autor/innen-Biografie

Thilo Hinterberger

Hinterberger, Thilo, Prof. Dr. rer. nat., Dipl. Phys., studierte Physik an der Universität Ulm und promovierte in der Medizinischen Psychologie der Universität Tübingen. Seine Forschungstätigkeiten umfassen zahlreiche Projekte zu Themen wie der Gehirn-Computer-Kommunikation, des Neurofeedback sowie der Neuropsychologie veränderter Bewusstseinszustände, wie Meditation, Koma, außersinnlicher Wahrnehmung oder Hypnose. Seit 2011 ist er Professor für Angewandte Bewusstseinswissenschaften in der Psychosomatischen Medizin des Universitätsklinikums Regensburg. (www.ab-wissenschaften.de)

Veröffentlicht
2013-07-26